Vorgeschichte:
Seit Herbst 2015 gibt es an unserer Schule mit dem Projekt „Lebenspraxis“ ein Projekt zur beruflichen Orientierung. Dieses richtet sich insbesondere an Schüler und Schülerinnen mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung und Lernen und findet im Rahmen des Unterrichtsangebotes der Stadtteilschule der Bugenhagenschulen in Blankenese statt. Dieses in der Mittelstufe angesiedelte Projekt – bestehend aus schulischen, berufsorientierenden Angeboten und Praxistagen in Kooperation mit regionalen Betrieben – weist seit dem Schuljahr 2017/18 als „Campus Blankenese“ über die eigentliche Schulzeit hinaus.
Was ist der „Campus Blankenese“?
Der Campus Blankenese ist ein (Berufs-)Bildungsprojekt für Jugendliche mit Handicap als Gemeinschaftsprojekt der Bugenhagenschule Blankenese, dem Bereich Arbeit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und der Kirchengemeinde Blankenese. Er richtet sich in erster Linie an Jugendliche mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf Geistige Entwicklung. Neben schulischen und berufsbezogenen Inhalten erhalten die Teilnehmer Einblicke in betriebliche Praxisfelder in Kooperation mit lokalen und regionalen Betrieben und Institutionen, sowie begleitete Angebote zur Betrieblichen Berufsbildung, die in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt münden können. Die Angebote zur Betrieblichen Berufsbildung sind Teil des Fachkonzepts für Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich in Werkstätten für behinderte Menschen und werden durchgeführt von alsterarbeit, einem anerkannten Beschäftigungs- und Berufsbildungsträger. Neben einer Unterstützung durch Sozialpädagogen werden die Teilnehmer durch ehrenamtlich tätige Jobpaten in ihren Praxisfeldern begleitet.
Inhaltliche Schwerpunkte
- Kennenlernen unterschiedlicher Berufe
- Herausfinden eigener Interessen und Fähigkeiten
- Verhalten und Kommunikation in der Berufswelt
- Praktische Einblicke in den Berufsalltag
- Umgang mit Verdienst
- Schulische Angebote, z.B. Mathematik und Deutsch
- Personenzentrierte Entwicklungsplanung
- Angebote zur Betrieblichen Berufsbildung
- Vorbereitung auf geeignete Tätigkeiten auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt
Der Campus Blankenese richtet sich an
Schüler und Schülerinnen, die…
- einen sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Geistige Entwicklung haben
- keinen Schulabschluss nach Klasse 10 vorweisen können
- Interesse haben, drei weitere Jahre schulische Angebote insbesondere in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch zu erhalten
- schulische Angebote mit einer Betrieblichen Berufsbildung koppeln möchten,
- sich für ein berufliches Praxisfeld in einem regionalen Betrieb interessieren
- selbständig die Schule bzw. das betriebliche Praxisfeld erreichen können
sowie darüber hinaus an Jugendliche, die…
- eine mindestens 11-jährige Schullaufbahn durchlaufen haben
- keinen Schulabschluss vorweisen können
- aufgrund ihrer Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht vermittlungsfähig sind
- einen Antrag auf „Teilhabe am Arbeitsleben“ bei der Agentur für Arbeit oder beim Rententräger erfolgreich beantragt haben
Welche besonderen Chancen bietet der Campus Blankenese?
Jugendliche, die am Projekt Campus Blankenese teilnehmen, weisen in der Regel keinen Ersten Schulabschluss vor. Häufig resultiert hieraus eine berufliche Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Unser Projekt soll eine wirkungsvolle Alternative aufzeigen, nämlich in enger und kontinuierlicher Kooperation mit betrieblichen Praxispartnern vor Ort eine Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt bieten zu können. Diese kann entweder in einem regulären Beschäftigungsverhältnis münden oder in einen sogenannten ausgelagerten Werkstattarbeitsplatz.
Betriebe gesucht …
Für den Campus Blankenese suchen wir ständig nach Betrieben in und um Blankenese, die Jugendlichen mit Handicap die Möglichkeit geben, ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern.
- Sie ermöglichen den Schülern/Schülerinnen zunächst einen Tag in der Woche eine praktische Mitarbeit in ihrem Betrieb. Hierdurch wäre es den Schülern/Schülerinnen möglich Einblicke in berufliche Handlungsfelder zu erhalten.
- Sie stellen Praktikumsplätze für eine Zeit von zunächst 3 Wochen
- In der Folge ermöglichen Sie einen bis zwei Praxistage, ohne dass Ihrem Betrieb Kosten entstehen
- Passen die Schüler/Schülerinnen in Ihren Betrieb, lässt sich die Zahl der Praxistage im Rahmen einer Betrieblichen Berufsbildung erweitern
- Halten Sie den Jugendlichen nach dem Ende seiner Betrieblichen Berufsbildung weiterhin für geeignet, so übernehmen Sie ihn als Arbeitnehmer, gefödert
durch das „Hamburger Budget für Arbeit“.
Wenn Sie über Möglichkeiten oder Kontakte verfügen oder weitere Informationen wünschen, melden Sie sich gerne im Schulbüro der Bugenhagenschule im Hessepark
Ansprechpartner
Janne Jürgens
Sonderpädagogin im Campus
Petra Schulz
Sozialpädagogin